(auch Kontertanz, Contredanse, Contredance, Counter Dance, Contradansa, Contradanze)

Kontertanz oder Kontratanz (Contredanse: con-tre-danse) ist ein in England bekanntgewordener ursprünglich französischer Tanz.
Im 14. Jahrhundert wurde ein Tanz in den Städten Frankreichs verboten, den man seither in bäuerlicher Gesellschaft auf dem Lande tanzen mußte. So entstand aus einem höfischen Tanz der Ritter und feinen Leute ein Volkstanz, der erst über 100 Jahre später wieder seinen Weg an die europäischen Höfe fand. Aus den Kontertänzen entstand rund 1740 die Quadrille.

Der Name Kontertanz, franz. Contredanse und engl. Contredance legte es nahe, ihn in England als "English Country Dance" zu bezeichnen. Das muß man allerdings als ein sprachliches Mißverständnis abtun: Es hätte als Contra-Dance übersetzt werden müssen! Und obwohl sich da die Verbindung klar erkennen läßt, ist er aber nicht mit heutigen English Country Dances gleichzusetzen: Kontratänze, Lancer und Quadrillen sind das, was man heute als "Old Country Dances" bezeichnet, sie sind die Vorläufer des Square Dance. Diese waren früher "moderne Tänze", aus Frankreich stammend, mit französischen Namen und Bezeichnungen für Figuren und Schritte.

Der Kontertanz, der weder Quadrille noch Kreistanz ist, wird so bezeichnet, weil sich die Tänzer /gegenüber/stehen ("kontra").
In der Quadrille stehen sie nebeneinander in Fächerposition und jedes Paar bildet eine Seite eines Quadrates. Im Kontertanz stehen sie sich gegenüber, so daß alle in einer von zwei parrallen Linien stehen, ihr Gegenüber in der anderen Linie anschauend. Von der Aufstellung der Tänzer abgesehen sind Kontertanz und Quadrille jedoch der gleiche Tanz, alle Schritte und Figuren sind beiden Tänzen gemeinsam.

Kontratänze haben Sets aus Paaren, die "aktiv" oder "inaktiv" sind. Das heißt, während einge Paare sich tanzend über die Tanzfläche bewegen, stehen die anderen abwartend dazwischen. Kontratänze haben ein definiertes Ende. Ein Beispiel: Vier Paare gehen die die Mitte des Raumes. Das erste Paar fängt an, einen Walzer um das zweite Paar eherum zu tanzen, dann um das dreitte und vierte Paar herum. Dann folgt das zweite Paar, das nun zum ersten Paar geworden ist, und tut dasselbe, bis auch das vierte Paar die Runde gemacht hat. Dann endet der Tanz.

Spanische Kontratänze und Sizilianische Kontratänze (von der Art der Quadrille und des Lancers) werden zu langsamer Walzermusik getanzt, und können mit belibig vielen Paaren getanzt werden. Es gibt sie als Kreistänze oder in Linien aufgestellt. Die Linien werden aber durhc die Paare gebildet, die ihren Partner anschaun, und den anderen Paaren den Rücken zudrehen, ob nun in Linien oder im Kreis, tanzen sie in entgegengesetzte Richtungen. Alle beginnen hier gleichzeitig.

Der Kontratanz wurde als Danzón zum auch noch heute viel getanzten Nationaltanz Kubas.

Technik: ...

Herkunftsland: England/Frankreich (14. Jhdt.)
Entstehungszeit: 1690
Welttanzprogramm: nein
Turniertanz: nein
Takte/Minute: ?
Schritte/Minute: ?

Links:


Siehe Tanzen, Volkstanz